Hunde sind für mich in vielerlei Hinsicht wie Kinder, aber eines haben sie ganz offensichtlich mit jenen gemeinsam: Sie lieben es zu spielen. Nicht nur mit ihresgleichen, sondern auch mit uns Menschen und das Schöne am Spiel ist, dass es nicht nur ihm Freude bereitet, sondern auch uns. Was man spielt, ist dabei eigentlich egal. Ich zum Beispiel liebe es, einfach mit meinen Hunden herumzutoben und genieße den Körperkontakt, den wir dabei ganz automatisch haben. »Hilfe, mein Hund ist hyperaktiv.« Diesen Satz höre ich immer häufiger. Wenn ich unterwegs bin und sehe, wie und vor allem in welchem Ausmaß die Leute ihre Hunde beschäftigen, wundert es mich nicht, dass einige unserer Vierbeiner so überdreht und nervös sind. Das Fatale ist, dass sehr viele Hundebesitzer davon ausgehen, dass wenn sich ihr Hund zu wenig bewegt, er unausgeglichen ist und nicht zur Ruhe kommt. Und deshalb versuchen, ihn immer mehr auszupowern. Niemand sollte Spielen als Mittel benutzen, um den Hund müde zu machen oder zu erziehen. Ein Spiel muss ein Spiel sein und darf nichts anderes ersetzen. Es muss für beide immer als solches erkennbar sein. Und dazu gehört auch, dass es zeitlich begrenzt ist. Das ist sogar besonders wichtig. Es mag hart klingen, aber wir respektieren die Natur unserer Hunde nicht, wenn wir erwarten, dass sie nach dem Spielen müde sind. Sie sind dann nämlich nur körperlich müde, nicht müde im Kopf. Äußerlich mögen sie erschöpft sein, innerlich aber sind sie aufgeregt. Unsere Hunde brauchen nicht nur eine Arbeit, um müde zu werden. Sie brauchen auch eine Aufgabe, die sie geistig fordert. Bei Tieren, denen diese vorenthalten wird, muss ich immer ein bisschen an Kinder denken, die von ihren Eltern vor den Fernseher gesetzt werden, damit die ihre Ruhe haben. Sie kommen der Natur Ihres Hundes noch näher, wenn Sie bei der Wahl des Spiels berücksichtigen, welche Aufgaben seiner Rasse ursprünglich zugedacht waren. Spaniel zum Beispiel lieben es, Dinge aus dem Wasser zu apportieren, weil sie zur Entenjagd gezüchtet wurden. Es entspricht daher ihrer Natur, wenn sie sich im Wasser austoben können. Huskies haben Spaß daran, ihren Menschen auf Inlineskatern hinter sich herzuziehen. José Arce
© José Arce
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